Die wahre Geschichte von FX’s Say Nothing’s, erklärt

Die historische FX-Dramaserie „Say Nothing“ befasst sich mit den beeindruckenden und nuancierten Geschichten, die sich in Belfast, Nordirland, abspielen und sich um den Troubles-Konflikt und seine Nachwirkungen drehen. Dolours Price, eine junge irische Republikanerin, treibt die Erzählung voran, als sie und ihre Schwester Marian sich in ihrer Jugend der Provincial Irish Republican Army (IRA) anschließen, um für die Unabhängigkeit Irlands von den Briten zu kämpfen. Unter der Führung des Militärstrategen und angehenden Politikers Gerry Adams und gemeinsam mit dem IRA-Kollegen Brendan Hughes werden die beiden Schwestern zu unschätzbaren Helfern für die Sache. Doch als sich ein unruhiger Frieden einstellt, stellt sich ein Nordirland Nach ihrer Jugend blickt Dolours auf ihre Vergangenheit zurück und kämpft darum, mit einigen ihrer Taten klarzukommen.

Eines dieser unüberwindlichen Beispiele bleibt das schwer fassbare Verschwinden von Jean McConville, der verwitweten alleinerziehenden Mutter von zehn Kindern. „Say Nothing“ wurde von Joshua Zetumer kreiert und bietet einen ausführlichen Bericht über den historischen Konflikt in Nordirland und die nuancierte Rolle, die die IRA dabei spielte. Es erkundet die innere Dynamik und Moral der IRA anhand ihrer Hauptfiguren – von denen die meisten Mitglieder der paramilitärischen Gruppe sind. Gleichzeitig werden auch die Geschichten der Menschen dargestellt, die der tragischen Geschichte dieser Gruppe zum Opfer fielen. Dadurch behält die Show einen zutiefst authentischen Blick auf den irischen Kampf im späten 20. Jahrhundert.

Say Nothing basiert auf dem Sachbuch von Patrick Radden Keefe

Als historische Show, die sich mit weitgehend biografischen Elementen überschneidet, präsentiert „Say Nothing“ die wahre Geschichte von IRA-Offizieren, die sich für die Wiedervereinigung Irlands einsetzten. Es basiert auf Patrick Radden Keefes historischem Buch über wahre Kriminalität „Say Nothing: A True Story of Murder and Memory in Northern Ireland“, das sich hauptsächlich mit dem ethnonationalistischen Konflikt beschäftigt, der Ende des 20. Jahrhunderts in Nordirland ausbrach. Das erstmals 2018 veröffentlichte Buch schildert eine ausführlich recherchierte Darstellung realer Ereignisse, die durch mehr als hundert Interviews und historische Aufzeichnungen belegt wurde. Auch wenn der Autor durch die irische Abstammung väterlicherseits eine Verbindung zu Irland hat, behält er in dieser Angelegenheit eine Außenperspektive.

Nichtsdestotrotz ist Keefes von der Kritik gefeiertes Werk nach wie vor hochrecherchiert und bietet einen lobenswerten Einblick in die Geschichte Nordirlands. Der Autor führte persönliche Interviews mit zahlreichen Personen, die möglicherweise die zentralen Themen seines Buches kannten, und machte Presseberichte und andere Bestätigungen ausfindig, um seine Forschung auf Fakten zu überprüfen. Folglich behält sein Buch einen starken Bezug zur Realität bei. Bei der FX-Show „Say Nothing“ arbeitete Joshua Zetumer eng mit Keefe zusammen, der als ausführender Produzent an dem Projekt beteiligt ist. Daher erbt die Geschichte auf dem Bildschirm die gleiche historische Genauigkeit und Authentizität und erweitert ihr Ausgangsmaterial noch weiter.

„Say Nothing“ befasst sich mit Dolours Price, Gerry Adams und dem Belfast Project

„Say Nothing“ teilt den zentralen Fokus seines literarischen Vorgängers auf das Leben von Dolours Price und baut seine Erzählung um die historische Figur auf. Auf diese Weise werden die Zuschauer auf eine Reise durch die zahlreichen Bürgerrechtsbewegungen mitgenommen, die sich Ende des 20. Jahrhunderts in Belfast abspielten. So stellt die Show im Laufe ihrer Laufzeit verschiedene historische Ereignisse aus dem Leben der IRA-Freiwilligen dar, darunter die mündlich überlieferten Geschichten über ihre Banküberfälle, die tragischen Bombenanschläge von 1973 in London, die anschließende Inhaftierung von Price und die Folgen des nordirischen Friedensprozesses. Darüber hinaus wird ein besonderer Schwerpunkt auf Price‘ Beziehung zu Gerry Adams gelegt, dem bekannten irischen Politiker und ehemaligen Präsidenten von Sinn Féin.

Gerry Adams // Bildnachweis: BBC News/YouTube

„Say Nothing“ etabliert Gerry Adams‘ Leinwandfigur von Anfang an als Anführer der IRA. In der Show zieht Gerry von Josh Finan im Verborgenen alle Fäden und organisiert und erleichtert die Aktionen der Belfast Brigade der IRA durch Dolours und Brendans Charaktere. Im wirklichen Leben hat Adams jedoch wiederholt bestritten, jemals Teil der IRA gewesen zu sein oder sich sportlich an irgendwelchen Aktionen im Zusammenhang mit der IRA beteiligt zu haben. Mündliche und aufgezeichnete Berichte von Dolours Price und Brendan Hughes wiederum werfen dem Politiker dasselbe vor. Insbesondere durch die Beteiligung des Duos am Belfast-Projekt war dies der Fall angeblich Adams soll der Anführer eines Entführungsrings im Zusammenhang mit der IRA sein.

Das Belfast-Projekt ist eine Reihe von Interviews, die von Experten wie Historikern, Journalisten und Wissenschaftlern geführt werden. Bei den Interviews handelt es sich hauptsächlich um ehemalige IRA-Mitglieder und andere Personen mit aufschlussreichen Berichten über die Unruhen. Diese Interviews werden bis zum Tod der Probanden vertraulich behandelt, so dass sie anonym bleiben und gleichzeitig von der historischen Darstellung ihrer Erfahrungen profitieren können. In Price‘ Interview für dieses Projekt teilte sie ihre Version der Wahrheit hinter dem Mord an Jean McConville. Die IRA tötete McConville, eine Witwe und Mutter von zehn Kindern, aufgrund des Verdachts und der Behauptung, ein Informant zu sein. Diese Behauptungen wurden jedoch nie bewiesen.

Gerry Adams//Bildquelle: BBC News/YouTube

Obwohl Price, der der Fahrer in McConvilles Auto war, bis zu ihrem Tod fuhr – ihrer Meinung nach Zulassung – angeblich den individuellen Mörder der Frau preisgegeben hat, bleibt dieser bis heute ein Geheimnis. Keefe und damit Zetumers Show präsentieren jedoch eine definitive Version davon, wie sich McConvilles Tod in ihrer historischen Nachbildung auf der Leinwand abspielte. Während „Say Nothing“ zwar tief in der Realität verwurzelt bleibt und mehrere Berichte aus dem wirklichen Leben die Erzählung der Serie prägen, haben die Macher auch ein gewisses Maß an künstlerischer Freiheit genutzt, um die zentrale Handlung zu rationalisieren und abzurunden. Meistens handelt es sich dabei um einen Bericht über bestimmte Ereignisse, die aus einer bestimmten Perspektive authentisch bleiben, von anderen jedoch bestritten werden.

Die Show strebt nach Authentizität in jeder Facette der Geschichte

Während der Großteil des Materials in „Say Nothing“ einen bemerkenswerten Bezug zur Realität aufweist, ergibt sich ein Großteil davon aus akademischer oder historischer Relevanz. Als Amerikaner wuchsen weder der Autor Patrick Radden Keefe noch der Showrunner Joshua Zetumer in der Kultur auf, die die Hauptlast der Nachwirkungen des Nordirland-Konflikts trug. Dennoch haben die Macher diese Diskrepanz ausgeglichen, indem sie irische Drehbuchautoren/Regisseure – Kirsten Sheridan, Michael Lennox und Anthony Byrne – sowie englische Drehbuchautoren/Regisseure – Joe Murtagh, Alice Seabright und Mary Nighy – engagierten.

Darüber hinaus besteht die Hauptbesetzung auch weiterhin aus englischen und irischen Schauspielern, die ein enges Verständnis und Verbindungen zur Geschichte Nordirlands haben. Tatsächlich sind sowohl Lola Petticrew als auch Anthony Boyle – die Dolours und Brendan auf der Leinwand – in den 90er Jahren in West-Belfast aufgewachsen. So sorgten die kreativen Köpfe hinter der Show durch eine gemeinsame Anstrengung am Set für eine differenzierte, einfühlsame und vor allem authentische Darstellung der sozial erschütternden Zeit in der irischen Geschichte. So erwacht jede moralisch herausgeforderte Persönlichkeit – von Dolours und Brendan bis hin zu Marin und Gerry – auf der Leinwand als ausgearbeitete Charaktere voller Realismus zum Leben.

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