Ist Munich: The Edge of War eine wahre Geschichte?

„Munich: The Edge of War“ ist ein politisches Drama, das vor dem angespannten Hintergrund des Europas im Jahr 1938 in den Tagen vor dem Zweiten Weltkrieg spielt. Es folgt zwei College-Freunden, die als Diplomaten arbeiten und vielleicht Großbritanniens beste Chance sind, einen verheerenden Krieg zu stoppen. Der Film ist unter der Regie von Christian Schwochow („Je suis Karl“) und erzählt eine intensive Geschichte mit Thriller- und Spionageelementen.

Da die Ereignisse des Films im Vorspiel des Zweiten Weltkriegs stattfinden und sich auf verschiedene politische Persönlichkeiten aus der realen Welt beziehen, müssen die Zuschauer neugierig sein, ob sie von bestimmten wahren Ereignissen oder tatsächlichen Vorfällen inspiriert sind. Wir wurden auch neugierig und beschlossen, etwas zu graben. Hier ist alles, was wir über die Inspiration hinter „Munich: The Edge of War“ erfahren haben.

Basiert Munich: The Edge of War auf einer wahren Begebenheit?

„Munich: The Edge of War“ basiert zum Teil auf einer wahren Begebenheit. Der Film ist eine Adaption des Bestsellers „München“ des Autors Robert Harris, der erstmals 2017 veröffentlicht wurde Münchner Abkommen von 1938 zwischen Adolf Hitler und dem britischen Premierminister Neville Chamberlain. Allerdings wird die Geschichte aus der Sicht der Beamten und ehemaligen Klassenkameraden Hugh Legat und Paul von Hartmann erzählt. Der Film ist eine enge Adaption des Ausgangsmaterials und weicht nur selten von seiner Handlung ab. Das Buch selbst stützt sich jedoch auf die Fiktionalisierung bestimmter tatsächlicher Vorfälle und erstellt seine eigene Version der Geschichte, um seine Erzählung zu gestalten.

Bildnachweis: British Pathé/YouTube

In einem Interview sprach Harris über die Konzeption des Buches. Harris erklärte, dass er fast dreißig Jahre lang von der Geschichte und Geschichte hinter dem Münchener Abkommen fasziniert war. Er wollte die Bedeutung des Abkommens und die Rolle der beteiligten politischen Führer untersuchen. Harris überlegte, das Münchener Abkommen durch eine Was-wäre-wenn-Frage zu untersuchen. Szenario, entschied sich aber später dafür, sich mit den Fakten zu befassen. Ziel der Romangeschichte sei es, den Menschen einen anderen Eindruck von der historischen Bedeutung des Münchner Abkommens zu vermitteln.

Das Münchner Abkommen von 1938 wurde nach einem Gipfeltreffen zwischen Hitler, Chamberlain, Benito Mussolini und Édouard Daladier unterzeichnet. In Roman und Film ist Hitlers Wunsch, die Tschechoslowakei anzugreifen, der aufreizende Vorfall, der dazu führt, dass die vier politischen Führer zu Friedensgesprächen zusammenkommen. Das ist zwar historisch korrekt, aber der Film geht nicht auf die verschiedenen anderen Ereignisse und die Rolle der Sudetenarmee und der Polen ein, neben anderen Faktoren. Während die Anwesenheit realer politischer Persönlichkeiten wie Hitler, Chamberlain und Sir Osmund Cleverly während des gesamten Films stark zu spüren ist, sind die Hauptfiguren Legat und Hartmann fiktive Charaktere.

Die Charaktere sind jedoch Berichten zufolge teilweise von Adam von Trott zu Solz und AL Rowse inspiriert. Trott war ein deutscher Diplomat, der in Oxford studierte. Später arbeitete er im Auswärtigen Amt und wurde zu einem entschiedenen Gegner des NS-Regimes. All diese Aspekte von Trotts Leben spiegeln sich in Hartmann wider. Andererseits war Alfred Leslie Rowse ein britischer Autor und Historiker, der mit einem Stipendium in Oxford studierte und eine kurze politische Karriere hatte.

Bildnachweis: Frederic Batier/Netflix

Rowse und Trott wurden enge Freunde, ähnlich wie Hartmann und Legat während ihrer Zeit in Oxford. Im Gegensatz zu Legat arbeitete Rowse jedoch nie als Sekretärin des Premierministers oder in einer ähnlichen Funktion. Abgesehen von den beiden fiktiven Charakteren zeigt der Film die Interaktionen zwischen Hitler und Chamberlain. Die meisten ihrer Interaktionen sind in der Geschichte verwurzelt und zeigen die Liebe zum Detail und die umfangreiche Recherche der Autoren.

Alles in allem ist „Munich: The Edge of War“ eine kraftvolle Mischung aus Geschichte und Fiktion. Seine Stärke liegt darin, anhand von Fakten eine angespannte und packende Atmosphäre mit einem Gefühl der Dringlichkeit zu schaffen, das die politische Instabilität der Zeit widerspiegelt, die es darstellt. Im Gegensatz dazu stützt sich die Erzählung auf fiktive Charaktere, um durch das Netz der Komplexität zu navigieren, das durch unterschiedliche politische Meinungen und Wünsche entsteht. Daher ist es am besten, den Film als ein Stück Geschichtsrevisionismus zu betrachten.

Copyright © Alle Rechte Vorbehalten | cm-ob.pt